Verbrauchen statt verkaufen: Eigenverbrauch von Solarstrom lohnt sich

Wer mit seiner eigenen Photovoltaikanlage Solarstrom erzeugt, wird damit zum Stromproduzent. Anlagenbetreiber können ihren Sonnenstrom entweder selbst verbrauchen oder ihn ins Stromnetz leiten und verkaufen. Doch was lohnt sich mehr? Und wie kann ich den Ertrag meiner PV-Anlage optimieren?
Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet „Eigenverbrauch“?

Die Solarzellen in den PV-Modulen sorgen dafür, dass aus Sonnenenergie Strom gewonnen wird. Wechselrichter wandeln den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom um und speisen ihn in das Hausnetz. Von dort aus können Sie Ihren Solarstrom direkt verbrauchen und beispielsweise Ihre Waschmaschine oder andere elektrische Geräte betreiben. Überschüssiger Strom kann im Batteriespeicher zwischengespeichert und später verbraucht werden. Das ist, was man als Eigenverbrauch bezeichnet.

Warum lohnt sich ein hoher Eigenverbrauch?

Da die Kapazitäten eines Batteriespeichers bislang aber nicht für eine ständige Vollversorgung des Haushalts ausreichen, entsteht zu bestimmten Zeiten ein Strom-Überhang. Wenn dieser Strom weder sofort verbraucht werden kann noch Platz im Speicher findet, wird er ins öffentliche Netz gespeist. Dafür erhalten Sie als Stromerzeuger eine Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Diese Vergütung verändert sich ständig, ist in den letzten Jahren aber vor allem gesunken. Aktuelle Fördersätze gibt die Bundesnetzagentur bekannt. Zurzeit erhalten Sie für Strom neu installierter PV-Anlagen (bis 10 kWp) 8,11 Cent pro kWh (Stand Februar 2024). Bei größeren Anlagen liegt die Vergütung sogar noch niedriger. Wer einen Blick auf die letzte Stromabrechnung wirft, stellt schnell fest, dass man von dieser Vergütung kaum den teuren Netzstrom bezahlen kann, der ergänzend bezogen werden muss.
Eine einfache Rechnung zeigt daher, dass es sich lohnt, möglichst viel des eigenen Solarstroms selbst zu verbrauchen. Denn je mehr Strom ich selbst verbrauche, desto weniger teuren Netzstrom muss ich beziehen.

Wie erhöhe ich meinen Eigenverbrauch?

Ein hoher Eigenverbrauch erhöht also die Wirtschaftlichkeit Ihrer Photovoltaikanlage. Doch wie kann man seinen Eigenverbrauch maximieren? Hier die wichtigsten Tipps:

  1. Integration eines Stromspeichers
    Eine Solarbatterie speichert Ihren überschüssigen Strom zur späteren Verwendung. Wenn die Sonne nicht mehr scheint, z. B. in den Abendstunden, kann auf diesen gespeicherten Strom zurückgegriffen werden. Dadurch verschwenden Sie weniger überschüssigen Strom und erhöhen Ihren Eigenverbrauch. Wie groß die Speicherkapazität für Ihre PV-Anlage sein sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vor allem die Leistung Ihrer Anlage, Ihr Eigenverbrauchsanteil und der gewünschte Autarkiegrad sind dafür ausschlaggebend. Aber auch die Investitionskosten für den Speicher spielen eine Rolle. Je nach Größe ist ein Eigenverbrauchsanteil zwischen 50 und 80 Prozent möglich.
  2. Verbrauch anpassen
    Eine einfache – und kostenlose – Möglichkeit Ihren Eigenverbrauch zu erhöhen, ist die Anpassung Ihres Verbrauchsverhaltens. Betreiben Sie Haushaltsgeräte mit hohem Stromverbrauch (Z. B. Geschirrspüler, Waschmaschine oder Wäschetrockner) dann, wenn Ihre PV-Anlage den meisten Strom produziert (je nach Dachausrichtung mittags oder nachmittags). So können Sie Ihren Solarstrom direkt verbrauchen, anstatt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen.
  3. PV-Anlage mit einer Wärmepumpe kombinieren
    Die Kombination aus PV-Anlage und Wärmepumpe lohnt sich gleich doppelt. Sie betreiben Ihre Wärmepumpe kostenlos mit überschüssigem Solarstrom und nutzen Ihre PV-Anlage zum Heizen. So sparen Sie nicht nur Strom- und Heizkosten, sondern machen sich auch unabhängiger von externen Energieversorgern. Je nach Anlagen- und Speicherkapazität kann Ihre PV-Anlage bis zu 70 Prozent des für die Wärmepumpe benötigten Stroms produzieren. Und nicht zu vergessen: Die „Wärmewende“ hat begonnen und fordert uns früher oder später alle. Seit Anfang 2024 dürfen in Neubauten innerhalb von Neubaugebieten nur Heizungen installiert werden, die auf 65 Prozent erneuerbaren Energien basieren. Spätestens ab Mitte 2028 wird dies für alle neuen Heizungen verbindlich sein. Tipp: Seit diesem Jahr gelten erhöhte Fördersätze für den Austausch Ihrer „Fossilen“ gegen eine klimafreundliche Heizung! So können Sie bis zu 70 Prozent Ihrer Investitionskosten sparen! Anträge können bei der KfW gestellt werden.
  4. E-Fahrzeuge mit Sonnenstrom laden
    Um etwa 15 Prozent erhöht sich Ihr Eigenverbrauchsanteil, wenn Sie Ihr E-Auto mit überschüssigem Strom aus der PV-Anlage laden. Am effizientesten ist es, wenn Sie den Ladevorgang dann vornehmen, wenn Ihre PV-Anlage den meisten Strom produziert. Andernfalls wird auf gespeicherten Strom oder teuren Netzstrom zurückgegriffen. Es lohnt sich daher, dies bereits in der Planung Ihrer Anlage zu berücksichtigen und die Kapazitäten entsprechend anzupassen.
  5. Integration eines Energiemanagementsystems
    Ein Energiemanagementsystem überwacht und steuert das gesamte Energiesystem inklusive aller angeschlossenen Geräte (auch Wärmepumpe und Wallbox) – und sorgt für eine automatische Optimierung von Effizienz und Verbrauch. Dadurch erreichen Sie Ihren maximalen Eigenverbrauchsanteil ohne Kopfzerbrechen. Denn ein modernes Energiemanagementsystem liefert nicht nur alle Daten zu Stromproduktion und Verbrauch, sondern weiß auch, wann es den erzeugten Strom aufnehmen und wann wieder abgeben soll. Systeme der neusten Generation gehen sogar noch einen Schritt weiter und binden dynamische Stromtarife ein. So reduzieren Sie die Kosten für Netzstrom auf ein Minimum.

Tipp: Grundsätzlich kann ein hoher Eigenverbrauchsanteil des Solarstroms nur erreicht werden, wenn die Auslegung der gesamten Anlage auf die Bedürfnisse ihrer Nutzer ausgerichtet ist. Dafür sind nicht nur Kenntnisse der äußeren Faktoren (wie Dachfläche und -ausrichtung, Jahresstromverbrauch usw.) erforderlich, sondern auch zur Marktsituation, zu Fördermöglichkeiten u.v.m. Lassen Sie sich daher von Ihrem regionalen PV-Experten aus dem Handwerk beraten! Es lohnt sich.

Ihr PV-Projekt: Jetzt Handwerker finden!

Sie suchen einen starken Partner für Ihr Photovoltaik-Projekt? Hier finden Sie Handwerksbetriebe aus Ihrer Region, die Ihnen von der ersten Beratung bis zur Wartung zur Seite stehen.

Das könnte Sie auch interessieren

Uwe Thormählen GmbH
Unverbindliche Anfrage stellen
Ich interessiere mich für
Uwe Thormählen GmbH
Dach + Holzbau + Fassade
  • Dachdeckerei und Photovoltaik
  • Zimmerei und Ingenieurholzbau
  • Fassadenklempnerei
  • Bauklempnerei
Jens Padeken
PV-Experte und Dachdecker- / Zimmermeister
Uwe Thormählen GmbH
Dach + Holzbau + Fassade
  • Dachdeckerei und Photovoltaik
  • Zimmerei und Ingenieurholzbau
  • Fassadenklempnerei
  • Bauklempnerei
Ihre anfrage

Sie suchen für Ihr nächstes PV-Projekt einen Handwerker in Ihrer Region und sind bei der Suche nicht fündig geworden?

Gerne sind wir bei der Vermittlung eines geeigneten Handwerkers behilflich.

Ich interessiere mich für